Nach einem ereignisreichen Tag beim VfL Bochum und der Entlassung von Trainer Thomas Reis äußerte sich erstmals Interimstrainer Heiko Butscher. Auf der Vereinshomepage sprach er über das Gespräch mit Patrick Fabian, seine Beziehung zu Reis und seine Herangehensweise für die Wende.
Der zugezogene Bochumer Junge
Seit Sonntag liefen die Diskussionen über die Trainer-Frage, die Entscheidung wurde am Montagmittag verkündet. An diesem Tag habe sich auch Sportchef Patrick Fabian erstmals bei dem U19-Trainer gemeldet. Lange überlegen müssen habe er nicht. "Ich bin in meinem zehnten Jahr beim VfL und für mich ist es selbstverständlich, dem Verein in dieser schwierigen Lage zu helfen", habe er in Bochum eine neue Heimat gefunden. Dass er dadurch Reis ersetzt, den er sehr schätze, bedauert Butscher. "Er hat in hier in den vergangenen Jahren unglaubliche Arbeit geleistet. Ich habe mit ihm zusammengearbeitet, deshalb geht mir das natürlich nahe."
Dennoch stehe nach wie vor der Verein an oberster Stelle und die Zeit bis zum Köln-Spiel (Sonntag, 18. September, 17:30 Uhr) ist knapp. "Es gilt, positiv an die Sache heranzugehen. Ich bekomme schon jetzt Gänsehaut, wenn ich an Sonntag denke. Vor den unfassbaren VfL-Fans zu stehen, ist ein großartiges Erlebnis." Am Dienstag wird der 42-Jährige erstmals auf dem Trainingsplatz stehen. "Ich möchte den Spielern vermitteln, dass wir den Bock gemeinsam umstoßen können."
Dafür muss er es schaffen, dass sich die Mannschaft trotz aller Nebengeräusche auf Fußball konzentriert. Gelingen soll dies auch durch Einzelgespräche mit den Spielern. "Jeder muss das Gefühl entwickeln, dass er Teil dieser Mannschaft ist und gebraucht wird, wenn es darauf ankommt." Dabei gehe es vor allem darum, defensiv stabiler zu stehen und Fehler zu vermeiden.
Butscher: Grundtugenden seien vorhanden
"Ich erwarte von jedem das Bewusstsein, was Fußball für ein geiler Sport ist, wo jeder bereit ist, alles wegzuverteidigen", so der ehemalige Innenverteidiger. "Die Mannschaft hat sich für viel Aufwand noch nicht belohnt. Grundtugenden wie Laufbereitschaft, Haltung und Geschwindigkeit sind vorhanden. Es gilt nun, mehr Konstanz reinzubringen."
Dabei helfen soll ihm wie auch in der U19 Marc-André Kruska, den er als seine Vertrauensperson beschreibt. "Wir ticken gleich, sowohl von der Spielauffassung als auch von der Spielphilosophie. Wir verstehen uns blind." Unterstützung erhofft er sich zudem von den VfL-Fans, die das Team bei allen bisherigen Auftritten gepusht und im Anschluss aufgemuntert haben. "Wie sie reagieren werden, weiß ich nicht. Ich werde versuchen, innerhalb der Mannschaft eine gute Atmosphäre zu schaffen und hoffe, dass das auch bei den Fans ankommt."